Nilspiele

Jedes Jahr zu Pfingsten wird der Wieninger Bach in Hoetmar zur sportlichen Grenze und teilt das Dorf in zwei Hälften, den Norden und den Süden. Sportlerinnen und Sportler aller Sportarten und jeden Alters kommen zu diesem großen Sportfest zusammen, um gegeneinander anzutreten. Neben dem sportlichen Wettkampf steht auch der Spaß und das Miteinander im Mittelpunkt. Ob aktiv auf dem Platz, im Sand oder in der Halle - als Fan, Betreuer, Zuschauer und Unterstützer am Rand - sind alle Teilnehmer und Gäste herzlich dazu eingeladen, dieses Sportfest zu etwas Besonderem zu machen.

 

Termin der nächsten Nilspiele

Mittwoch, 15. Mai 2024 - Montag, 20. Mai 2024

Die Geschichte der Nilspiele

Im Jahre 1972 entstand an der Theke bei Josef Terbaum (das damalige Vereinslokal des SC Hoetmar) die Idee eines sportlichen Wettkampfes in Hoetmar. Der eigentliche Gedanke war, die spielfreie Zeit vor der Saison - adäquate Gegnern in der Nachbarschaft des Dorfes fehlten damals (wie heute) - zu nutzen. 

 

Ursprünglich ging es dann auch nur um ein Fußballspiel – die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft des SC Hoetmar sollten gegeneinander antreten – Kicker nördlich des Wieninger Baches gegen die Fußballer südlich des Wieninger Baches. Und der Termin war auch nicht Pfingsten (diese Festlegung geschah wohl erst ab dem dritten Jahr, weil Pfingsten grundsätzlich spielfrei in den Ligen war), sondern nach Saisonschluss Anfang Juni. 

 

Um den ohnehin schon hohen Ehrgeiz der Spieler noch weiter anzuheizen, wurde von Wilhelm Zumdiek ein Pokal gesponsert und 50l Bier für den Sieger ausgelobt. Damals mussten die Bier-Trophäen allerdings noch von den Teilnehmern selbst in einer Umlage finanziert werden. Und da die 50l lange nicht reichten, schossen Willi Zumdiek (für den Norden) und Ewald Venhues (für den Süden) in der Halbzeitpause das nächste Fass Bier im Elfmeterschießen gegen die Torhüter Manfred Kogge und Heiner Austrup aus. 

 

Aufgrund der ungünstigen Platzverhältnisse im Waldstadion kombiniert mit regennassem Rasen und suboptimalem Schuhwerk landete Ewald Venhues nach einem energischen Anlauf ebenso energisch auf dem Allerwertesten. Die fahrbare Theke von Ewald für die Verköstigung der Spieler wurde später dem SC gestiftet. 

 

Anlässlich des 20-Jährigen Jubiläums berichtete der „Nilbote“, dass „als besonderer Leckerbissen vor dem Spiel im Vereinslokal eine Wettliste auslag, in dem man für eine DM (Anmerkung der Redaktion für die jüngere Generation: das war die Währung vor dem Euro) einen Tipp auf den Ausgang des Spiels abgeben konnte. Die anschließende Gewinnausschüttung war nicht von schlechten Eltern.“

 

Die Männer der ersten Stunde waren u.a. Manfred Kogge, Georg Hübner und Heinz Mönnig, von der allerersten Mannschaft existieren leider keine Fotos, aber die Spieler einer der ersten Mannschaften trifft sich jedes Jahr zum „Treff der Legenden“ am Freitagabend der Nilspiele, um im Torwandschießen in Erinnerungen zu schwelgen.  

 

Bereits im dritten Jahr, 1974, wurde ein Jugend-Fußballspiel dazu genommen. Aus der ewigen „Hall of Fame“ geht hervor, dass der Norden anfangs klar die Nase vorn hatte, nach der erfolgreichen Gründung der „Siedlung“ der Süden aber durchaus auf Augenhöhe heranwuchs. 

 

Neben den sportlichen Ambitionen wuchs auch die Zuschauerzahl: Von ungefähr 20, zumeist angeheirateten oder sonst wie familiär verbundenen Anwesenden, wuchs es schnell auf ca. 150 (1974) und etwa 500 (1978). Genaue Zahlen aus den letzten Jahren liegen nicht vor, aber wir gehen davon aus, dass es mindestens 2300 sein werden – in diesem Jubiläumsjahr hoffentlich noch mehr! 

 

Schon in den ersten Jahren wurden auch weniger die nur schwer zu erfassenden Besucherzahlen nachgehalten, sondern insbesondere die Zahl der konsumierten Getränke in Form von Litern Bier sind die Marke, die zählt. Und hier wurde schon früh in der Geschichte der Nilspiele die 500l Marke geknackt.

 

Im Nilboten 2002 wird berichtet, dass zu der damaligen Zeit Geheimtrainings am Ketchergletcher oder im Waldstadion stattfanden, um „taktische und spielerische Feinheiten einzustudieren, um den Erzfeind jedes Jahr aufs Neue in die Verzweiflung zu treiben“. Ob bei diesen Trainingseinheiten tatsächlich für die ersten 90 Minuten trainiert wurde oder nur für die sog. „Dritte Halbzeit“ ist zum Glück nicht überliefert.

 

Als Basislager zur Verpflegung der Blessuren oder zum Mut antrinken fungierten damals die Vereinslokale Gesse und Terbaum. Hier fand denn zunächst auch nach dem Spiel die „Nachbesprechung“ und der gemütliche Ausklang statt, doch schon bald sprengte die Zuschauerkulisse die Räumlichkeiten und es wurde unter dem Abdach an den alten Umkleidekabinen am Wiebusch gefeiert. Schon früh wurde dann von den Spielerfrauen Kaffee & Kuchen im Holzverschlag verkauft - gespült wurde damals in Wannen in der Umkleide, erinnert sich Christel Pinkerneil.

 

Ab den 90er Jahren gab es dann ein Zelt, was sich auch bewährt hat. Ebenfalls in dieser Zeit wurde der SC-Dollar eingeführt – und damit lange vor dem Euro. Die einer oder der andere mag davon noch ein paar Reste in der Besteckschublade liegen haben – in rot und schwarz gehalten, erleichtern sie die Abrechnung und das Kramen im Portemonnaie.

 

Im Laufe der Jahre wurden die Nilspiele erweitert, in den 80er Jahren wurden z.B. am Pfingstsamstag E- und F-Jugend Fußball-Pokalturniere mit Teams aus der Nachbarschaft ausgetragen und auch andere Sportarten kamen nach und nach dazu.

 

Immer wieder wurden zu den Nilspielen auch Jubiläen des Vereins gefeiert. Ein Highlight war dabei sicherlich die 75-Jahr Feier im Jahre 2000, als der ehemalige Wirtschaftsminister Möllemann mit einem Fallschirm im Waldstadion landete. 

 

Woher dann der Spruch Nilspiele stammt, lässt sich übrigens nach so vielen Jahren nicht mehr zweifelsfrei nachvollziehen, aber die Redewendung „Komm gut über den Nil“ war in nächtlicher Stunde in Hoetmar auch eine durchaus geläufige Floskel.

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© SC Hoetmar 1925 e.V.

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